Wir testen den neuen Megane 100% electric auf seine Reisetauglichkeit.
Wie funktionieren Ferien mit einem E-Fahrzeug? Wir haben es getestet und nehmen euch mit auf eine Reise in die schweizer Bergen in der Nähe von Sion.
Vollladen und packen
Wir haben den vorhandenen Kofferraum vollends ausgeschöpft. Mit dabei waren zwei Stand up Paddle, zwei Reisekoffer, eine Kühltasche und Rucksäcke. Es wäre möglich alles im Kofferraum zu verstauen, aber wir verzichten bewusst darauf. Wir haben noch eine freie Rückbank, als wandern die beiden Rucksäcke und die Kühltasche dorthin. Gemäss Tachoanzeige haben wir eine Reichweite von 450km für unsere Reise.
Aufbruch ins Wallis
Die Reise führt von Aarau bis nach Haute-Nendaz, die Gesamtstrecke beträgt 254km. Aufgeteilt in 7 km Landstrassen, 232 km Autobahnstrecken, und einer 15 km Bergstrecke mit einem Höhenunterschied von 860m. Die Fahrzeit dafür wird mit 2h41min berechnet. Im neuen Megane werden die Routen unter Realwert der aktuellen Batteriekapazität berechnet. Daher wissen wir bereits vor der Abfahrt, dass theoretisch kein Ladestop nötig ist und wir mit einer Restkapazität von 7% ankommen. Dies entspricht einer Reichweite von ca. 30km. Während der Fahrt werden die Daten immer in Echtzeit zum aktuellen Verbrauch angepasst. So ist es möglich direkt im Navigationssystem zusätzliche Ladestops auf unserer Route hinzuzufügen, fall dies nötig wäre. Positiv überraschen das ruhige Fahrgefühl und die Unterstützung des Autopiloten während der Fahrt. Wir gleiten regelrecht dahin und geniessen dazu die Musik. Wir verzichten bewusst auf den ECO-Modus und fahren immer die vorgeschriebene Geschwindigkeit bis 120km/h um einen guten Vergleich gegenüber einem Verbrennungsmotor zu erhalten.
Pause bei Aire de Repos "Relais de Gruyère"
Wir brauchen eine Pause, unser Megane nicht. Nach rund 140km und knapp 1h30min Fahrzeit geniessen wir bei bewölkter Aussicht unser Kaffee zur Stärkung. Theoretisch stehen auch an dieser Raststätte Schnelllademöglichkeiten bis 50kW bereit. Gemäss Energie Schweiz hat es bereits über 7200 öffentliche Ladestationen über die gesamte Schweiz verteilt. Im Vergleich dazu sind es aktuell ca. 3300 Tankstellen für Verbrennungsmotoren.
Ankunft in Haute-Nendaz
Nach 230km stressfreier Autobahnfahrt, verlassen wir die Autobahn mit einer Restreichweite von 137km und 35% Batteriekapazität. Uns überraschte der effiziente Verbrauch auf der Autobahn, obwohl wir bewusst auf den ECO-Modus verzichtet haben. Der Berg dagegen ist ein Reichweitenkiller, für die 15km und 860 Höhenmeter brauchen wir 10% der Batteriekapazität! Vielleicht liegt es auch am tollen Fahrgefühl, dass die Elektropower von 160KW/220PS immer direkt anliegen beim Beschleunigen aus den Kurven.
Bei der Zielankunft haben wir eine Restkapazität von 23% und 73km, das ist deutlich über der Berechnung zu Beginn der Reise.
Lac Souterrain und 1. Ladestop
Der Tag geht los mit einer Besichtigung des grössten bekannten natürlichen unterirdischen Sees Europas. Anschliessen fahren wir zu unserem ersten Ladestop in Conthey.
Bei der Bergabfahrt zum Lac Souterrain konnten von den 10% die vorgestern verbraucht wurden ganze 6% wieder Rekuperiert werden. Der Ladestop konnte direkt an der Ladesäule via QR Code gestartet und bezahlt werden. Die Zeit während dem Laden, haben wir mit einer Shoppingtour verbunden. Der Akku wurde bis auf 86% Aufgeladen, dies war ausreichend um den Rest der Woche auszukommen.
Alpenluft und Stand Up Paddle
Die Wanderlust hat uns in der Woche mehrmals gepackt und wir fahren nach Siviez und mit der Gondelbahn bis zur Station Tortin. Um von hier den Weg zum schönen Jardin Japonais in Angriff zu nehmen. Ebenso herrlich ist die Wanderung entlang der alten Bisse du Milieu.
Als Abwechslung haben wir an zwei Tagen mit unseren Stand Up Paddle den See Domaine des Iles unsicher gemacht.
Jede Reise hat ein Ende
Nach 5 Tagen bei bestem Wetter im Wallis, treten wir die Heimreise an. Damit wir keinen Ladestop bei der Heimreise tätigen müssen, haben wir am Vortag nochmals bis 96% Vollgeladen. Einen Unfall auf der Autobahn hat zu einer Reiseverzögerung von über 1h30min geführt. Dank dem Stauassistenten im neuen Megane hatten wir dabei trotzdem gute Laune und viele neugierige Blicke zum Megane.
Fazit und Fakten
Reisen mit dem Elektroauto sind bereits heute entspannt machbar und einen Genuss. Wir haben während der gesamten Reise 740 km zurückgelegt. Dafür zweimal an öffentlichen Ladestationen geladen für knapp 30.-Fr. Das Aufladen zuhause vor der Abreise und nach der Ankunft ist nicht mit einkalkuliert. Der Durchschnittsverbrauch liegt nach der Reise bei 15.6kWh/100km. Im Vergleich ein Verbrennungsmotor mit einem Verbrauch 6L/100km hätte für die 740km rund 45l verbraucht. Daraus resultiert bei einem Treibstoffpreis von 2.10Fr rund 94Fr Treibstoffkosten.
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